Nach einem Beitrag in einem Fotoforum hatte ich mir überlegt, ass es vielleicht jemanden interessieren könnte wie ich meine Fotos und sonstige für mich wichtige Daten sichere.
Ich stelle seit einigen Jahren bei diversen Gesprächen oder auch lesen in den Foren fest, dass viele Leute gerne die Fotos sichern wollen und machen es auch zum Teil. Nur das was bzw. wie sie es machen oft ohne ein konkretes Plan durchgeführt wird. Erst wenn man die Erfahrung gemacht hat, dass etwas unwiderruflich verloren ging, denkt man noch mal über die Problematik nach und will es dann „richtig“ machen.
In so einem Fall, also wenn man schon Daten verloren hat, kann ich jedem dringend ans Herz legen sich wirklich zu überlegen – Was wirklich passiert ist, dass man die Bilder trotz Backup verloren hast. Weiß man es nicht, ist die Gefahr groß, dass es wieder passieren kann. Hat man es herausgefunden, wird man die verlorene Daten wohl nicht wieder bekommen, aber es wird einem, so fern man nicht zu den Menschen gehörst die mehrfach den gleichen Fehler machen, wiederholtes Verlust erspart bleiben.
Ich habe in den letzten ~30 Jahren 2 Mal Daten wegen eigener Dummheit verloren. Auch aus diesen Erfahrungen habe ich nach und nach meine Backup/ Sicherungsstrategie immer verbessert.
Es gibt bei Backup etliche Kleinigkeiten die man beachten soll, sonst wird es früher oder später in einer Katastrophe enden
1. Es muss einfach und ohne zusätzlichen Aufwand laufen
2. Es muss einfach und ohne zusätzlichen Aufwand laufen
3. Es will regelmäßig überprüft werden ob auch ein Restore funktioniert/ funktionieren kann
4. Es will regelmäßig überprüft werden ob auch ein Restore funktioniert/ funktionieren kann
5. Mindestens 1 Mal/ Jahr sollte man sich Gedanken machen ob etwas an der Strategie noch zu verbessern wäre.
Ja die Punkte sind extra doppelt aufgeführt, auch wenn es im ersten Moment „lachhaft“ vorkommt. Man weiß das alles doch schon lange.
1 und 2 – ist zum erstellen von Backup etwas was ich immer extra machen muss, woran ich denken muss, was mit zusätzlichen Aufwand verbunden ist, ist es die erste Anlaufstelle warum ein Backup nicht gemacht wird. Der Mensch ist faul und vergesslich. man suche sich so lange ein Grund das unangenehme auszulassen bis es doch wieder knallt und man ist sauer. Stink sauer und zwar auf sich selbst und die ganze Welt.
3 und 4 – prüfe ich nicht „ständig“ ob das ein Mal eingerichtete Backup noch an meine aktuelle Situation passt, laufe ich das Risiko, dass es nicht die Änderungen die ich an meiner Quelle vorgenommen habe wirklich in Backup berücksichtigt werden. Im Endeffekt, könnte es doch sein, dass ich nach gewisser Zeit gar kein Backup mehr habe, denn die Daten können ganz woanders liegen als vor noch 1 Jahr.
5. Wenn man sich Gedanken über das Thema macht, kommen auch die Erinnerungen wie man es eigentlich eingerichtet hat und womöglich entdeckt man eine Schwachstelle die das ganze unsicher macht. Das muss kein fester Termin sein, irgendwann halt wenn man eh nichts besonderes zu tun hat.
Das so in allgemeinen.
Wie sichere ich meine Daten/ Fotos.
Unterwegs
Wenn ich Unterwegs bin, kann es eben passieren, dass es mehrere Tage dauert und ich also schon vor Ort die Bilder von den Speicherkarten irgendwo Speichen muss.
Mit einem eigenem Script (OSX – AppleScript), kopiere ich die Bilder in eine Sparsebundle-Image (wird beim Import erstellt) auf der interner SSD meines Laptops, gleichzeitig werden die Fotos auf externe Platte in bestimmte Verzeichnisstruktur kopiert. Sind Beie Vorgänge erfolgreich gelaufen, werden die Fotos auf der Speicherkarte gelöscht.
Damit habe ich schon Unterwegs erste Sicherheit geschaffen, sollte die SSD oder externe Platte versagen….ist das andere Medium da. Wird mir mein Equipment geklaut oder geht ganzes Rücksack oder wo alles sonst verstaut war verloren….ist natürlich alles weg. Für diesen Punkt sehe ich keine/ kaum eine praktikable Lösung. Natürlich muss Laptop und die externe Platte nicht im gleichen Rucksack/ Koffer sein. Das gehört aber zu der gleicher Kategorie die ich schon oben angesprochen habe – es ist zusätzlicher Aufwand und man muss immer daran denken. Man vergisst es also liebend gerne.
Zu Hause
Wenn ich jetzt nach Hause komme, kommt (Syncovery) zum Einsatz. Ich nutze die Software seit meinem Umstieg auf OSX also ca. 5 Jahre. Der Entwickler wohnt quasi um die Ecke und ist dazu auch immer bereit sich die eventuelle Probleme die aufgetreten sind, genau anzuschauen oder einfach Tipps zu geben wie man etwas anders/ besser lösen könnte. Die Software schaut sich also die Externe Platte an und Synchronisiert Inhalt der Fotoverzeichnisse mit einem Verzeichnis auf der NAS. Sind die Daten Synchron, wird das Sparsebundle-Image auf der interner SSD gelöscht.
Damit habe ich die Fotos auf 2 verschiedenen Plätzen.
Weiter geht es mit NAS.
Ich habe mir dieses Jahr ein eigenes NAS gebaut. Das war alles andere als einfach (in meinem Fall. Für viele „normale“ Benutzer wären viele Sachen die ich brauche total unwichtig). Mit dem eingesetzten Filesystem ZFS bin ich aber allen im Home/ SmalBusines Bereich kaufbaren NAS Systemen Lichtjahre voran. (Das so am Rande)
Auf der NAS gibt es 2 Bereiche (1. Time Machine, 2. Daten). Das erste erklärt sich von selbst. Das 2-te Bereich ist in mehrere Freigaben unterteilt. Eins davon ist Fotografie.
In der Freigabe Fotografie liegen sowohl die Bilder selbst wie auch die Aperture Library, LR Katalog und sonstige Programmabhängige Dateien. Genutzt werden die Library/ Katalog natürlich nur von der lokalen SSD. Hier ist nur eine Sicherung der Daten!!!
Damit habe ich erst mal sichergestellt, dass Daten an unterschiedlichen Plätzen liegen und bei ZFS sind die schon sicher
Was damit nicht abgesichert wird – eigene Dummheit (wenn ich selbst Daten gelöscht habe und das an 2 Stellen!!!), Einbruch mit Diebstahl, Hausbrand. Hier musste also noch was passieren, auch wenn ich hoffe mein Backup wegen den hier aufgeführten Punkten nie gebrauchen.
Und es ist passiert. Für diese Punkte habe ich mir 2 USB 3.0 4 TB Platten gekauft und die werden Abwechselnd am Wochenende an der NAS angeschlossen und über rsync mit „schlauer“ ZFS Snapshot-Technik und wie bei Time Machine mit Hardlinks gesichert.
Nur am Wochenende, weil ich damit jetzt nicht so viel mache, dass ich es wirklich öfter sichern muss. Damit habe ich auch ein Medium außerhalb des Hauses (Arbeitsplatz).
Sicher ist gut, Kontrolle ist besser (oder so ähnlich heißt es doch in Deutschland)
Jetzt noch ein Satz zu den Prüfungen wegen Sicherung. Irgendwann boote ich meine Rechner. Mal ist das nach 2 Wochen, mal nach einem Monat. Irgendwann halt. Ab und zu stecke ich dann den USB-Stick rein und mache folgendes:
– Platte reparieren (auch wenn es nicht notwendig ist, hat in den letzten 5 Jahren OSX 3-4 mal schon was repariert)
– Rechte reparieren (ist auch nicht notwendig aber wenn ich eh schon dabei bin….auf die 2 Minuten kommt es dann auch nicht an)
Versuchen das System über Time Machine wiederherzustellen. Kommt es so weit dass man das Backup auswählen kann und letztes OK klicken kann, ist es bis jetzt immer ohne Probleme auch eine komplette Wiederherstellung des Systems gelaufen.
Ab und zu nach so einem Reboot gehe ich hin und direkt nach der Anmeldung starte ich Time Machine und mache eine Sicherung ohne dass irgendwelche Programme laufen. damit habe ich auch zwischendurch die Aperture Library komplett gesichert. Also ohne dass die repariert werden muss, wenn das System doch wiederhergestellt werden muss.
Die Apples Time Machine ist schon feine Sache. Ich lese dazu oft Kritiken in den Foren, die kann ich aber persönlich nicht nachvollziehen.
Auch wenn ich ein selbstgebautes NAS nutze und vorher ein Linux-Server für Time Machine verwendet habe, hatte ich noch nie damit Probleme. Aber wie gesagt – ich kontrolliere es ab und zu was so alles passiert und zwar egal von wem es kommt. Es ist nichts schlimmeres als sich auf Werbeaussagen zu verlassen. Für den Fall, dass doch etwas nicht geht, steht man eh alleine da und es hilft niemanden was Firma X behauptet hat.
Vielleicht hilft das ein wenig jemanden weiter bei der Erstellung einer Backupstrategie. Wichtig ist macht es aber nicht zu kompliziert. Man braucht als Backup keine technische Herausforderung sondern Sicherheit
Da ich jetzt abgesehen von meinem MacBook Pro ein Desktop-Rechner habe, kommt zu dem Thema demnächst noch eine Ergänzung/ Erweiterung. In dieser will ich das alte Thema aufgreifen – wie halte ich meine Aperture Library oder Lightroom Katalog auf mehreren Rechner Synchron.